Grundgedanke des Entwurfes ist, die Umgebung durch eine klare bauliche Strukturierung des Grundstückes zu ordnen, zusammenzubinden und zu beruhigen. Durch die zentrale Lage des Areals besteht die Möglichkeit, dem Stadtteil eine eigene Identität und ein eigenes Zentrum zu geben. Hierzu werden auch bestehende Wegeverbindungen gestärkt und in das Konzept integriert.
Zunächst wird das Areal im Norden mit zwei an der Tiefen Straße gelegenen Gebäuderiegeln gegen Lärmimmission durch das Gewerbegebiet und die Autobahn geschützt. Das Konzept für die weitere städtebauliche Arrondierung sieht eine lockere Fügung riegelförmiger Baukörper vor, die sich in ihrer Ausrichtung und Dimensionierung an der angrenzenden Bebauung orientieren. Durch die Stellung der in zwei Richtungen ausgerichteten Baukörper entstehen Innenhöfe und gefasste Räume unterschiedlicher Qualitäten. Diese treten über Grünachsen miteinander in Beziehung.
Der Städtebau organisiert sich hauptsächlich um den langestreckten, gemeinschaftlichen Freiraum des „Singvogelangers“, der die Bebauungsstruktur zusammenbindet und auch den Bestandsbau des Flüchtlingsheims integriert. Der südwestliche Grundstücksteil wird über den Amselweg erschlossen und erhält der Umgebung angemessene, kleinteiligere Gebäude – bestehend aus Reihen-, Doppel- und ggf. Einzelhäusern.
Die Höfe werden von PKW-Verkehr freigehalten und dienen der gemeinschaftlichen Nutzung. In den Innenhöfen befinden sich auch Abstellboxen als Kellerersatzräume und für Fahrräder. Die mit Holzlamellen verkleideten Gebäude sind Teil des Außenraumkonzeptes – sie befinden sich in den Hauptachsen und fangen diese baulich auf und geben ihnen Anfangs- und Endpunkte. In den Höfen und Grünzügen entsteht hohe Aufenthaltsqualität mit Spielflächen für Kinder, Gemeinschaftsplätzen und Gemeinschaftsräumen sowie einem Café am „Singvogelanger“. Zusätzlich zu diesem Angebot wird der bestehende Spielplatz an der Kindertagesstätte um eine Fläche der Südöstlichen Ecke des Planungsgebietes erweitert. Dieser Spielplatzstreifen bildet somit die Grünanbindung des Drosselweges an den „Singvogelanger“.
